Februar 2018 – Zuhören
Im Coaching ist das Zuhören oder Hinhören eine zentrale Funktion. Wer etwas vom Coachee nicht gehört hat, kann dies weder einbeziehen noch davon ausgehen. Dabei können wesentliche Punkte des Kunden/ der Kundin verloren gehen.
Das aktive Zuhören ist in drei Punkte zu unterteilen:,
a) wortwörtliches Wiederholen – sozusagen die selben Worte verwenden, wie der Sprecher.
b) sinngemäßes Wiederholen – bei der Rückmeldung an den Sender werden gleiche bzw. ähnliche Begriff ev. in unteerschiedlicher Reihenfolge genutzt
c) interpretatives Wiederholen – die Rückmeldung enthält eigene Begriffe, ev. auch gegenteilige Formulierungen
Beispielsweise sind wortwörtliche Wiederholungen bekannt als „Befehls-Wiederholungen“. Sinngemäße Wiederholen sind die dem Sender am nächsten kommenden Inhalte, während das Interpreative Wiederholen vor allem die Gefahr heraufb eschwört, „andeers“ oder „falsch“ veerstanden worden zu sein. Bspw. ist auf die Aussage „das Wetter ist heute schön und es scheint die Sonne“ und eine Wiederholung „also du sagst, es regnet nicht und ich brauche keinen Schirm“ völlig anders und könnte zu Mißverständnissen führen.
Beim Zuhören spielen einige Fakten eine wesentliche Rolle, ob ich viel und passend zuhöre oder nur den mir wichtige Teil „heraus höre“ bzw. „etwas anderes höre, als gesagt wurde“.
a) Interesse am Thema bzw. auch an der Person
b) Fakten-Orientierung
c) Ablenken/ stören lassen
d) provozieren lassen oder emotionale Ablenkungen
e) Abschalten bei schwierigen Themen
f) ich denke innerlich schneller als der andere spricht (was zu Tagträumen oder vorausdenken usw. führt!)
g) Vereinfachen des Gesagten (kann gefährlich sein)
h) stoße ich mich an Äußerlichkeiten des Sprechers (äußerlich oder innerlich)
Hinweise für den Coach:
Wie höre ich selbst gut zu? Eine Selbstüberprüfung von Zeit zu zeit kann sinnvoll sein. Wir alle werden durch Alter, Erfahrung und innere Sicherheit in eine Situation hinein geführt, die uns so sicher werden läßt, über das was wir hören, dass wir oft nur nachlässig zuhören. Da überhoren wir Betonungen, da nehmen wir mimisch-gestische Veränderungen nicht wahr, da wissen wir schon, was der/ die andere meint usw. usw.
Bewahre Ruhe beim Wiederholen, vor allem bei Sätzen die umfangreich, schwierig oder mehrdeutig sind. Und gibt auch dem Coachee Zeit, auf Deine Wiederholung zu reagieren. Und wenn er das schnell abtun möchte, dann kann auch eine kurze Argumentation des „gemeinsamen Inhalts“ zum weiteren Vorgehen wichtig sein und nicht eine Überflieger-Mentalität des „das wird schon stimmen“.