Mai 2018 – Diagnose mit der 4-Ebenen-Methode

Am Anfang in einer Coachingarbeit ist es wichtig, die Schwerpunkte des Coachee gut zu erkennen.

Um aus den oft sehr allgemeinen, diffusen und chaotischen Aussagen des Coachee sich einen Reim machen zu können, kann die

4-Ebenen-Methode

hilfreich sein.

Der Coach beginnt im Coaching damit, dass er den Coachee einlädt, zu seiner Problematik zu erzählen: „Was ist Ihr Anliegen (heute)?“ oder „Was bringen Sie heute ins coaching mit?“ oder auch „Was macht Ihnen Schwierigkeiten, die gelöst werden sollen?“ usw.

Der Coach hört hier nur zu. Sollte der coachee nur wenige Sätze benutzen, dann ist die Nachfrage „Was noch?“ gestatet, keine weitere spezifizierende Frage!

Damit die Aussagen nicht zu einem Durcheinander werden oder der Coach viel mitschreiben muß, hat sich die „Strich-Liste“ als Vorgehensweise der 4-Ebenen-Methode bewährt

Die Strich-Liste kennt die 4 Schwerpunkte der Methode, wo bei jedem Satz zu diesem Inhalt dann ein Strich auf meiner Liste als Coach gemacht wird:

Organisationale Ebene – alles, was mit der Organisation, mit Strukturen der Firma, mit Kompetenzen, mit Entscheidungsstrukturen, mit Hierarchie usw. zu tun hat

Arbeitsmethodische Ebene – alles, was mit eigenen Arbeitsplatz, mit Ablage und Schreibtisch-Strukturen, mit Info-Organisatioon des Coachee, mit Arbeitsmethoden-Einsatz  zu tun hat

Interpsychische (Beziehungs)-Ebene – alles, was mit Beziehung zu bestimmen Personen, mit Konflikt- oder Spannungsverhältnis zwischen Menschen, mit Schwierigkeiten mit bestimmten Personen zu tun hat, sozusagen wo das „wir“ oder das „ich und er/sie“ vorkommt

Intrapsychische (indiv.) Ebene – alles, was mit der eigenen Person des Coachee zu tun tun hat, wie „was mich stört“, „was mich ärgert“, wo das „ich“ im Satz vorkommt“

Der Coach hört bei der Erzählung zu und macht sich einerseits Strich-Notizen zu den Schwerpunkten der Satzinhalte, andererseits auch konkrete Aussagen, die besonders betont werden oder mehrmals vorkommen.

Am Ende des Coachee-Berichts kann der Coach dann paraphrasierend Rückmeldung geben, um sicher zu sein, auf der „rchtigen Fährte“ mit seinen Notizen zu sein. Bspw. mit konkreten Aussagen oder Formulierungen des Coachee, die dere Ebene mit den meisten Nennungen entsprechen. Bestätigt der Coachee dies, dann kann der nächste Schritt im Coaching-prozess angegangen werden: Die Zielformzlierung und Bearbeitung, bspw. durch die Wunderfrage „Stellen Sie sich vor, es wäre alles gelöst. Wie schaut das aus?“ oder auch „Wenn Sie an die Zukunft denken, wie sollte das bspw. in einigen Monaten ausschauen? Was sehen Sie als Ziel?“

 

Hinweise und Fallen:

Der Coach fragt zu früh nach bzw. stellt spezifische Fragen. Diese verändern die Richtung zugunsten der Coach-Frage und führen von der Gesamterfassung des Coachee-Schwerpunkts weg.

Der Coachee wird oft Aussagen in mehreren Ebene nennen. Wichtig ist die am häufigsten genannte Ebene.

Verführerisch ist, wenn der Coachee die meisten „Striche“/ Nennungen in der „organisationale Ebene“ formulieert hat. Das ist jene Ebene, die im Coaching „eigentlich nicht bearbeitbar ist“. Hier liegt der Einflussbereich zumeist außerhalb des Coachee, bei seinem chef, bei anderen in der Organisation usw. Eine Arbeit mit dem Coachee kann hier nur daran liegen, auf der intrapsychische Ebene zu schauen, was er beeinflussen kann, mit wem er worüber reden kann, was sein Anteil ist…

Eine Arbeit an der intrapschischen Seite ist nicht immer eine tiefenpsychologische oder therapeutische Arbeit. Es geht hier oft auch um Emotionen oder um Verhaltensweisen, die bewusst bearbeitet werden können und auch zu bewussten Entscheidungen und Umsetzungsmaßnahmen bei Coachee führen können. Gut ist es, wenn der Coach hier schaut (anhand seiner psychologischen Kenntnisse), ob ev. „darunter“ noch Themen liegen oder ob die heraus gearbeiteten und vom Kunden angesprochenen Punkte/ Ziele wirklich bearbeitbar im Sinne des Coachings sind.

 

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