Die Entstehungsgeschichte des systemisch-entwicklungsorientierten Beratungsansatzes

Auszug aus
Johannes Narbeshuber (Hrsg)
In Beziehung. Wirksam. Werden.
Der systemisch-evolutionäre Coaching-Ansatz der Trigon Entwicklungsberatung

 

Die Entstehungsgeschichte des systemisch-entwicklungsorientierten Beratungsansatzes

(Beitrag von Johannes Narbeshuber)

Die Trigon Entwicklungsberatung wurde 1984 gegründet[1]. Der gemeinsame Nenner war dabei Offenheit und Neugierde der Gründer für ihre unterschiedlichen Hintergründe. Trigon wurde somit ganz bewusst nicht als weltanschaulich oder methodisch homogene Organisation gegründet, sondern aus dem Verständnis, dass ein interessierter, offener Diskurs Grundlage für permanente Weiterentwicklung ist.

Trigon pflegt diesen Diskurs seit über 30 Jahren in vielfältiger Weise. Wesentlich etwa an den sogenannten Trigon Studientagen, die als mehrtägige Veranstaltungen dreimal im Jahr stattfinden und bei denen interne Konzepte, Erfahrungen und Praxisfälle vorgestellt, kritisch diskutiert und weiterentwickelt werden, oft im Austausch mit externen Gästen oder anlässlich großer Symposien zu Themen wie „Dialog“, „Next Leadership Generation“, „Spannungsfelder“, „Mindful Leadership“ oder „Innovation“. Auch innerhalb der verschiedenen Trigon Büros oder in den büroübergreifenden strategischen Entwicklungsfeldern („Coaching“ ist eines davon) findet regelmäßig Austausch zu den Grundlagen der eigenen Beratungsarbeit statt, ebenso in zahlreichen gemeinsamen Publikationsprojekten – und nicht zuletzt in der gemeinsamen Arbeit in Beratungsprojekten, Seminaren und Lehrgängen.

So ist über die Jahrzehnte ein Beratungsverständnis entstanden, das aus wesentlich mehr besteht als aus der Summe seiner vielfältigen Teile. Der Diskurs in Trigon versteht sich als offen und wertschätzend, nicht jedoch als beliebig und eklektizistisch. Neue Quellen und Elemente werden kritisch auf ihre Stimmigkeit mit unseren Wertgrundlagen und Archetypen diskutiert und in das gemeinsame Denken und Arbeiten integriert und nicht einfach als ein weiteres isoliertes Element in einen Baukasten unverbundener Einzelwerkzeuge übernommen. Im Zuge dieses diskursiven und empirischen Integrationsprozesses werden Erfahrungen gesammelt, Koryphäen in ihrem Fachgebiet zu Studientagen oder gemeinsamen Projekten eingeladen, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Kontrapunkte zum Bestehenden geprüft und durchdacht.

Der systemisch-entwicklungsorientierte Ansatz der Trigon Entwicklungsberatung ist in allen Anwendungsfeldern unserer Beratungsarbeit tragend, in der Organisationsentwicklung ebenso wie im Coaching, in der Konfliktbegleitung bzw. Mediation wie auch in der Personal- und Führungskräfte-Entwicklung. Je nach Anwendungsgebiet und konkretem Fall kommen dabei unterschiedliche Modelle und Instrumente zum Einsatz.

In diesem Kapitel werden deshalb wesentliche Quellen des Trigon-Ansatzes detaillierter vorgestellt und gewürdigt, insbesondere in ihrem Beitrag zum System- und Entwicklungsverständnis von Trigon und in ihrem Bezug zum Thema Beratung und Coaching bei Trigon.

Historisch betrachtet kommt einigen Quellen eine besondere Rolle zu: Den anthroposophisch geprägten Lievegoed-Impuls brachten Friedrich Glasl, Otmar Donnenberg und Hans von Sassen bei der Gründung von Trigon aus der langjährigen Beratungserfahrung am niederländischen NPI-Institut für Organisationsentwicklung mit, das seit 1954 neben dem Tavistock-Institute in London eine der beiden Wiegen der Organisationsentwicklung in Europa war. Dieser Impuls wurde für viele in Trigon zum maßgeblichen Hintergrund ihrer Arbeit in Organisationsentwicklung, Konfliktmanagement und Coaching. Aus dieser Quelle resultierte auch die langjährige Kooperation mit Claus Otto Scharmer vom Presencing Institute am MIT im Rahmen von Seminaren, Symposien und einer Studienreise.

Werner Vogelauer brachte die Transaktionsanalyse als Hintergrund mit ein. Als Coaching-Pionier der ersten Stunden sind ihm unzählige Instrumente und Modelle zu verdanken, in denen er transaktionsanalytische Perspektiven für das Coaching nutzbar gemacht hat, in vielen Fällen in Verbindung mit Trigon-Modellen aus dem Lievegoed-Impuls, aber auch aus Gestalttheorie, Gestalttherapie und Logosynthese.

Die weiteren Quellen wurden im Lauf der Jahrzehnte von BeraterInnen eingebracht, die vor oder in ihrer Zeit bei Trigon entsprechende Ausbildungen absolvierten und den intensiven Austausch mit den führenden Persönlichkeiten der jeweiligen Schule ermöglichten. An Trigon-Studientagen, Symposien und Fortbildungsveranstaltungen waren etwa Gunther Schmidt und Stephen Gilligan als Vordenker des hypnosystemischen Ansatzes eingeladen, Arist von Schlippe, Jochen Schweitzer und Jürgen Kriz als bedeutende systemische Vertreter, Susanne Cook-Greuter und der führende deutschsprachige Wilber-Übersetzer Michael Habeker aus dem integralen Bereich, Marshall Rosenberg mit seiner Gewaltfreien Kommunikation, Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd als Pioniere der systemischen Strukturaufstellungen, Frank Krause mit dem Zürcher Ressourcen Modell sowie die Neurowissenschaftler Gerald Hüther, Dan Siegel und Britta Hölzel.

Einen systemisch-evolutionären Ansatz als (ab-)geschlossenes Gedanken- und Methodensystem darzustellen, wäre dabei ein Widerspruch in sich. Wenn Entwicklung zwar eine Richtung, aber keinen Endpunkt hat, gilt dies auch für einen systemisch-evolutionären Beratungsansatz.

 

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„Wir empfehlen Trigon als herausragende Coaching-Ausbildung auf dem Coachingmarkt mit hoher wissenschaftlich fundierter Qualität.“ 

Fazit des unabhängigen Freiburg Instituts der Albert-Ludwigs-Universität, das die Zertifizierte Coaching Ausbildung von Trigon an allen drei Standorten wissenschaftlich evaluiert hat.

Die Coach Ausbildung „Trigon Zertifikatslehrgang Coaching“ ist auf den Abschluss als „Trigon zertifizierter Coach“ sowie als „zertifizierter Coach nach ISO 17024“ und „cert. IOBC“ ausgerichtet und ist bei den maßgeblichen Berufsverbänden in Deutschland und Österreich (DBVC, ACC) und bei der International Organization for Business Coaching (IOBC) akkreditiert.

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[1] Die Gründer (in alphabetischer Reihenfolge): Franz Biehal, Otmar Donnenberg, Oskar Gelinek, Friedrich Glasl, Hannes Piber, Hans von Sassen, Werner Vogelauer.

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