Reflexion und Eigenverantwortung als Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum
Seit mehr als vier Jahrzehnten begleite ich Menschen und Organisationen in ihrer Entwicklung, sei es durch Coaching, Organisationsberatung oder Konfliktmanagement. In dieser Zeit hat sich das Feld des Coachings kontinuierlich weiterentwickelt. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich Methoden verfeinern und neue Ansätze in den Fokus rücken. Dennoch gibt es für mich im Coaching etwas Zeitloses: die Bedeutung von Reflexion, Selbstverantwortung und innerer Klarheit. Diese Aspekte ziehen sich wie ein roter Faden durch alle meine präferierten Methoden und Werkzeuge.
Die Trigon Entwicklungsberatung, die ich mitgegründet habe, war von Anfang an ein Pionier auf den Gebieten Organisationsentwicklung, Coaching und Konfliktmanagement. Seit den frühen 1980er Jahren begleiten wir große und mittelständische Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz – von Wien, Salzburg und Graz über Städte wie Köln, Düsseldorf und Bonn im Rheinland bis hin zu München, Augsburg und Zürich in der Westschweiz. Dabei stand stets im Mittelpunkt, Menschen und Organisationen zu befähigen, die eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen. In meiner langjährigen Praxis als Coach und Berater haben sich einige Tools und Methoden herauskristallisiert, die ich immer wieder gerne einsetze und die meiner Erfahrung nach besonders wirkungsvoll sind. Heute möchte ich die gemeinsamen Elemente dieser Tools vorstellen und erklären, warum sie für mich so wertvoll sind.
Im folgenden Beitrag möchte ich auch Tools und Zugänge würdigen, die sich im Gespräch mit meinen Trigon-Kolleginnen und Kollegen als besonders beliebt herausgestellt haben. Selbst wenn ich mit etlichen davon kaum oder nicht arbeite, zeigt sich doch ein interessanter roter Faden oder „gemeinsamer Nenner“, der sich konsequent durchzieht.
1. Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM)
Ein häufig genanntes Lieblingstool ist das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) von Maja Storch und Frank Krause. Es basiert auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und fördert die Selbststeuerung und Motivation. Besonders gefällt mir am ZRM, dass es den Menschen nicht nur kognitiv, sondern auch emotional und unbewusst anspricht. Im Coachingprozess geht es darum, dass Klienten Zugang zu ihren eigenen Ressourcen finden, um ihre Ziele nachhaltig zu erreichen. Der gemeinsame Nenner mit meinen anderen bevorzugten Tools ist hier die Förderung von Reflexion und Selbstverantwortung. Das ZRM bietet einfache, aber tiefgründige Techniken, um sich selbst besser zu verstehen und Veränderungsprozesse auf einer sehr persönlichen Ebene zu initiieren.
2. Systemisches Coaching und Strukturaufstellungen
Die systemische Arbeit, insbesondere in Form von Systemischen Strukturaufstellungen, gehört für mich zu den kraftvollsten Methoden, um komplexe Themen zu visualisieren und Klarheit zu schaffen. Diese Methode wurde maßgeblich von Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer entwickelt und findet besonders in der Organisationsberatung großen Anklang. Sie ermöglicht es, Strukturen und Dynamiken innerhalb von Teams und Organisationen sichtbar zu machen. Ob ich in Zürich, Basel oder München arbeite – Strukturaufstellungen helfen Führungskräften und Mitarbeitenden gleichermaßen, ihre Position im System zu erkennen und in konstruktive Veränderungsprozesse zu treten. Der Schlüssel hierbei liegt wieder in der Reflexion und dem bewussten Handeln, das durch die visuelle Darstellung und das Erleben neuer Perspektiven gefördert wird.
3. Das innere Team von Friedemann Schulz von Thun
Friedemann Schulz von Thun hat mit seinem Modell des Inneren Teams eine wunderbare Methode geschaffen, um innere Konflikte und Ambivalenzen greifbar zu machen. Wenn ich in Wien, Salzburg oder Graz mit Führungskräften arbeite, nutze ich dieses Tool oft, um Klarheit über innere Stimmen und deren Bedürfnisse zu schaffen. Das innere Team hilft Menschen, die unterschiedlichen Teile ihrer Persönlichkeit zu erkennen, in den Dialog zu bringen und zu integrieren. Die Methode ermutigt zur Selbstverantwortung, indem sie aufzeigt, dass es oft nicht die äußeren Umstände sind, die uns blockieren, sondern die innere Unklarheit darüber, was wir wirklich wollen. Dies entspricht auch meinem Grundsatz im Coaching: Selbstreflexion führt zu innerer Klarheit, und innere Klarheit ist die Voraussetzung für effektives Handeln.
4. Die Walt-Disney-Methode
Die nach dem berühmten Filmemacher benannte Walt-Disney-Methode ist ein kreatives Tool zur Ideenfindung und Entscheidungsfindung. Besonders im Innovations- und Veränderungscoaching hat sich diese Methode bewährt. Sie fordert den Coachee dazu auf, drei verschiedene Rollen einzunehmen: den Träumer, den Realisten und den Kritiker. Diese Methode ist sowohl in Unternehmen als auch im persönlichen Coaching einsetzbar, und ich habe sie in der Praxis oft in Köln, Düsseldorf und anderen Städten im Rheinland angewendet. Die Walt-Disney-Methode bringt Menschen dazu, ihre eigenen Ideen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, was wiederum die Reflexion und Selbstverantwortung fördert. Indem man bewusst zwischen den Rollen wechselt, gelingt es, sowohl kreative als auch realistische Lösungen zu entwickeln und mögliche Hindernisse proaktiv anzugehen.
5. Hypnosystemische Ansätze nach Gunther Schmidt
Hypnosystemische Ansätze, wie sie von Gunther Schmidt entwickelt wurden, gehören ebenfalls zu den Favoriten etlicher Kolleg:innen und Kollegen in Trigon. Sie kombinieren systemisches Coaching mit hypnotherapeutischen Elementen. Der Fokus liegt darauf, die Selbstwirksamkeit und Ressourcen des Klienten zu stärken, indem unbewusste Prozesse aktiviert werden. Was einigen von uns an diesem Ansatz besonders gefällt, ist die Verbindung von systemischem Denken und der Arbeit mit inneren Bildern und Symbolen. Ob in Zürich, München oder Wien – Kollegen berichten, wie dieser Ansatz Menschen dazu verhilft, tiefere Ebenen ihrer Persönlichkeit zu erkunden und von innen heraus Lösungen zu entwickeln. Auch hier spielt Selbstreflexion eine zentrale Rolle, da der hypnosystemische Ansatz Menschen dazu ermutigt, ihre inneren Ressourcen zu erkennen und bewusst zu nutzen.
6. Konfliktmanagement und Mediation
In meiner langjährigen Arbeit als Organisationsentwickler und Coach bin ich oft mit Konfliktmanagement und Mediation konfrontiert. Konflikte sind in Wirtschaftsorganisationen unvermeidlich, sei es in großen Unternehmen in Zürich, mittelständischen Betrieben in Augsburg oder öffentlichen Institutionen in Wien. Hier setzt meine bevorzugte Methode an: Die Lösung von Konflikten durch strukturierte Gespräche, bei denen alle Beteiligten Gehör finden und ihre Perspektiven reflektieren. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Selbstverantwortung der Konfliktparteien und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen. Reflexion und Eigenverantwortung sind auch hier der Schlüssel: Nur wenn beide Seiten bereit sind, Verantwortung für ihren Teil des Konflikts zu übernehmen und sich selbst zu hinterfragen, können echte und nachhaltige Lösungen entstehen.
7. Das Coaching-Gespräch als zentrales Werkzeug
Letztlich ist das wichtigste Tool im Coaching immer noch das Gespräch selbst. Auch wenn Methoden und Techniken wertvolle Werkzeuge sind, ist es doch das zwischenmenschliche Gespräch, das den Raum für Reflexion und Selbstentwicklung schafft. In einem guten Coaching-Gespräch geht es nicht darum, Ratschläge zu erteilen, sondern den Coachee zu befähigen, eigene Lösungen zu finden. Das Prinzip der Selbstverantwortung ist hier am deutlichsten spürbar: Der Coach ist nur der Begleiter, der Coachee selbst ist derjenige, der die Antworten in sich trägt und durch Reflexion zu Klarheit gelangt. Das Gespräch bietet den Raum, um diese Klarheit zu gewinnen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Der gemeinsame Nenner: Reflexion und Selbstverantwortung
Was alle diese Tools gemeinsam haben, ist ihr Fokus auf die Selbstreflexion und die Selbstverantwortung des Coachees. Diese Prinzipien sind seit den frühen Jahren der Trigon Entwicklungsberatung zentrale Elemente unserer Arbeit. Ob wir in Wirtschaftsorganisationen, Bildunsgeinrichtungen oder der öffentlichen Verwaltung in Österreich, Deutschland oder der Schweiz tätig sind, die Förderung der Eigenverantwortung durch gezielte Reflexion hat sich als die nachhaltigste Methode erwiesen, um persönliche und organisationale Veränderungsprozesse erfolgreich zu begleiten. Denn nur wer sich selbst bewusst ist, kann Veränderungen aktiv gestalten und langfristige Erfolge erzielen.
In meiner jahrzehntelangen Arbeit habe ich immer wieder erlebt, wie kraftvoll diese Prinzipien wirken. Sie sind das Fundament für jeden echten Entwicklungsprozess – sei es im Coaching von Führungskräften, im Teamcoaching oder in der Organisationsentwicklung. Tools und Methoden sind wichtige Hilfsmittel, aber der eigentliche Erfolg liegt in der Bereitschaft zur Reflexion und der Übernahme von Verantwortung.
Diese Überzeugung hat mich in meiner gesamten Laufbahn begleitet und ist auch heute noch der rote Faden, der meine Arbeit prägt.